Hintergrund
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KA in Thüringen

Hier lesen Sie den Gründungsaufruf für einen Arbeitskreis engagierter Katholiken (AEK) innerhalb der CDU. Auch nachdem wir uns entschieden haben, das Wort "engagiert" aus dem Namen des Arbeitskreises herauszunehmen, ist und bleibt er immer noch aktuell. (Claudia Heber, Vorsitzende KA Thüringen) 

Thüringer Katholiken (und auch die übrigen Christen) leben bis auf das Eichesfeld in der besonderen Situation der Diaspora. Sie sind in der Minderheit. Vor dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands wussten sich Katholiken ihren Glauben und ihre Grundwerte zu behaupten. Schon damals ergaben sich grundlegende Ansätze, die für die heutige Diasporasituation und den Minderheitenstatus relevant sind. Einerseits erwuchs ein innerer Zusammenhalt, andererseits ergab und ergibt sich eine besondere Verantwortung für die Menschen über den kirchlichen Raum hinaus. Dabei kommt auch der Ökumene eine besondere Rolle zu.

Der Arbeitskreis Engagierter Katholiken (AEK) in der CDU in Thüringen möchte diese Situation aufgreifen und daran anknüpfen, um in der Diaspora Thüringens und im Eichsfeld dem christlichen Erbe und der damit verbundenen Verantwortung gerecht zu werden. In dieser Weise möchten wir christ-demokratische Politik gemeinsam mitgestalten.

„Die christliche Leh­re drängt uns dazu, Miss­stände anzuprangern, Vorschläge zu unter­breiten und uns zu engagieren für eine kulturelle und soziale Entwicklung, sie drängt uns zu einer effektiven Tatkraft, die alle, denen das Schicksal des Men­schen aufrichtig am Herzen liegt, dazu an­spornt, einen eigenen Beitrag zu leisten.“

 Aus der Katholischen Soziallehre

Der AEK ist eine Initiative katholischer Christen in der Christlich Demokratischen Union, die sich zusammengefunden haben, um innerhalb CDU politische Themen besonders unter der Maßgabe des "C" der CDU verstärkt zu artikulieren und um damit christ-demokratischer Politik eine besondere Kontur zu verleihen.

Im AEK schließen sich katholische Mitglieder in der CDU zusammen, die auf der Grundlage ihres Glaubens in ihrer Partei einen Beitrag zu einer vor Gott verantworteten Politik leisten wollen. Im AEK ist aber jeder katholische Christ willkommen unabhängig von der Tatsache, ob er Mitglied in der CDU ist oder nicht. Wir verstehen uns insofern als Brücke zwischen Partei und Kirche. Der AEK will grundsätzlich jeden katholischen Christen (und gern auch darüber hinaus) zum politischen Engagement ermutigen.

„Die politische Gemeinschaft und die Kirche sind auf je ihrem Gebiet voneinander un­abhängig und autonom. Beide aber dienen […] der persönlichen und gesell­schaftlichen Berufung der gleichen Menschen. Diesen Dienst können beide zum Wohl aller umso wirksamer leisten, je mehr und besser sie rechtes Zusammenwirken miteinander pflegen; dabei sind jeweils die Umstände von Ort und Zeit zu berück­sichtigen.“

Gaudium et spes, 76.

Ziel und Aufgabe des AEK ist es, dass Katholiken sich wieder stärker in der Politik der CDU wiederfinden, um diese als aktive Mitglieder für die CDU zu gewinnen.Wir sind der Auffassung, dass das „C“ in der Partei zu wichtig ist, um es tagespolitischen Notwendigkeiten zu opfern. Wir wollen verhindern, dass vor allem katholische Wähler der CDU durch Wahlenthaltung oder Abwanderung zu anderen Parteien zunehmen den Rücken kehren. Es ist uns nicht egal, dass die Unionsparteien in den vergangenen Jahren fast vier Millionen Wähler verloren haben.

Wir laden alle engagierten Katholiken, denen die Zukunft Deutschlands nicht egal ist, zur Mitarbeit ein. Dabei legen wir ein Hauptaugenmerk auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Konfessionen in der CDU und die kritische Loyalität innerhalb der Ökumene. Wir stehen für ein klares und erkennbares Miteinander von evangelischen und katholischen Christen in der Politik. Wir verstehen uns daher als ökumenische Ergänzung des EAK. Aus dem christlichen Verständnis heraus versteht sich so die Einheit in Vielfalt.

„Allgemeines Prinzip ist, dass die ökumenische Zusammenarbeit im sozialen und kulturellen Leben im Gesamtzusammenhang des Strebens nach der Einheit der Christen verwirklicht werden muss.“

Ökumenedirektorium, AAS 110

Wir sehen den Menschen als Ebenbild Gottes. Der AEK will deshalb, dass sich die Politik wieder stärker auf die Fundamente christlichen  Glaubens, insbesondere das christliche Menschenbild besinnt und sich wieder stärker an der verbindlichen Grundordnung, die uns die Heilige Schrift vermittelt, orientiert. Hierbei wissen wir, dass es keine „christliche Politik“ als solche geben kann, wohl aber eine fundierte Politik aus christlicher Verantwortung. Diese weiß, dass Freiheit für den Menschen nur dann ihre volle Wirksamkeit entfalten kann, wenn sie zu Verantwortung und Bindung ermutigt und verbindliche Werte voraussetzt. Menschenrechte und Einsatz für die Menschenwürde sind elementar, diese gelten nach unserem Verständnis aber nicht erst mit der Geburt. Und auf gar keinen Fall hören diese auf zu existieren, wenn ein Mensch schwer krank oder altersgebrechlich wird.

„Die christliche Grundlage der demokratischen Union ist das absolut Notwendige und Entscheidende. […] Wir betrachten die hohe Auffassung des Christentums von der Menschenwürde, vom Wert eines jeden einzelnen Menschen als Grundlage und Richtschnur unserer Arbeit im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben unseres Volkes.“

Konrad Adenauer

Der AEK ruft zur Achtung der Zehn Gebote auf. Diese sind Gebote, keine unverbindlichen Vorschläge. Sie zu achten, ist für uns notwendige Voraussetzung eines gelingenden Lebens. Denn was ist wichtig im Leben? Gesundheit, Familie, persönliche Ehre und Wahrhaftigkeit in allen Beziehungen! Und natürlich auch materielle Unabhängigkeit. Wie erlangt der Mensch dies am besten?

„Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.“

Johannes 13,34