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11.08.2011, 02:06 Uhr | Alexander Hein
Kritik an geplanter Linken-Demo am Rande des Papstbesuches
AEK Thüringen mahnt: Bild einer weltoffenen Landeshauptstadt verunglimpft
Die Ankündigung linksextremer Gruppierungen, am Rande des Papstbesuches Ende September 2011 wahrscheinlich vor dem Hauptbahnhof in Erfurt zu demonstrieren, stößt beim Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken der CDU in Thüringen Christian Sitter auf Unverständnis.
Erfurt -

„Bei den angekündigten Demonstrationen handelt es sich nicht um einen politischen Protest. Dies ist lediglich ein Vorwand, der in dieser Form offenbar sogar von der Linkspartei-Spitze in Thüringen unterstützt wird. Die Demonstration richtet sich vielmehr gegen das Christentum als Glaubens- und Religionsgemeinschaft“, schlussfolgert Sitter aus der Verwendung der bewusst religiös besetzten Begriffe „Heidenspaß und Höllenangst“ des Demonstrationsmottos. Der Thüringer AEK-Chef betont zudem: „Diese Demo richtet sich scheinbar gegen alle Christgläubigen. Die Demo am Rande des religiösen Ereignisses steht im Gegensatz zur freien Glaubensausübung. Der Blick auf eine Online-Umfrage der Thüringer Allgemeinen in den vergangenen Tagen zeigte, dass die Mehrheit der Umfrageteilnehmer die geplanten Demonstrationen als intolerant einstufen.“

Fraglich ist des Weiteren, ob das sehr eng konzipierte Sicherheitsaufgebot für den Papstbesuch gewährleistet werden kann, wenn die Sicherheitskräfte zusätzlich eine Demonstration teils extremistischer Gruppen im Blick behalten müssen. Dabei ist bedenklich, dass einerseits gläubige friedliebende Menschen harte Sicherheitsmaßnahmen über sich ergehen lassen müssen, um am Gottesdienst teilnehmen zu können, und andererseits die Sicherheitslage durch die Demonstration am Rande strapaziert wird. 

Zuletzt ist auch die Landeshauptstadt Erfurt gefragt, wie sie sich und damit auch den Freistaat Thüringen zu diesem einmaligen und historischen Ereignis in der nationalen und internationalen Öffentlichkeit präsentieren will. Dabei wäre zu prüfen, inwiefern die angekündigten Demonstrationen nicht zu einem anderen Zeitpunkt oder an einem anderen Ort stattfinden könnten, damit einerseits das Bild als weltoffene Landeshauptstadt gewahrt bleibt und andererseits das Demonstrations- und Versammlungsrecht nicht beschnitten wird. 

Christian Sitter unterstreicht abschließend: „Christlicher Glaube ist im innersten Kern auf die Würde jedes Einzelnen gerichtet sowie auf das menschliche Miteinander. Die Behauptung, Kirche und Christentum seien ‚menschenfeindliche Ideologie‘, ist nicht nur ein eine Beleidigung katholischer, sondern ebenso aller anderen Christen. Menschfeindlich ist vielmehr die ideologische Grundlage der Linkspartei, die sich hier massiv in den Fußstapfen ihrer DDR-Vorgängerpartei hinsichtlich der Frage nach Glaubensfreiheit bewegt, wenn sie sich von den extremistischen Demogängern nicht ausdrücklich distanziert.“