Hintergrund
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10.07.2015, 13:26 Uhr | Claudia Heber
CDU Thueringen richtet Katholischen Arbeitskreis ein
Claudia Heber zur Vorsitzenden gewählt
In der vergangenen Woche hat der Landesvorstand der CDU Thüringen die personelle Besetzung der Landesfachausschüsse und des Katholischen Arbeitskreises beschlossen. 
Erfurt -  „Geschafft! Nach langem Ringen und nach dem erfolgreichen Initiativantrag auf dem Parteitag Ende 2013 in Gera, haben wir in Thüringen endlich eine Plattform gefunden, wie wir die katholische Stimme noch hörbarer in die CDU hineintragen können.“, sagte Claudia Heber, die jetzt auch offiziell Vorsitzende des Katholischen Arbeitskreises in der CDU Thüringen ist:

„Ich freue mich riesig, vor allem, weil die Wahl wohl auch einstimmig im Landesvorstand erfolgt ist. Das ist für mich Bestätigung des bisherigen Engagements aber auch Ansporn für die Zukunft. Wir sind in Sachsen und Thüringen jetzt Teil der CDU. Man hat sich an uns gewöhnt, und das wird die Bundespartei auch. Wir werden in einigen Jahren genauso selbstverständlich sein, wie der evangelische Arbeitskreis.
Wir werden uns inhaltlich in Debatten einbringen und gleichzeitig Anlaufpunkt für Katholiken sein, die nicht Mitglied einer Partei sind, sich aber von unseren Zielen und dem Programm angesprochen fühlen. In einer Partei, die immer stärker die Vielfalt lebt, muss die katholische Stimme Platz haben. Der Anteil der Katholiken in der CDU liegt in den ostdeutschen Landesverbänden insgesamt bei ca. 17 Prozent, in der Thüringer Union immerhin bei 27 Prozent. Die Hälfte der Mitglieder ist evangelisch. In der Bevölkerung ist der Anteil der Christen deutlich geringer.

Wir wollen keine katholische Politik sondern Politik aus christlicher Verantwortung für alle Menschen. In diesen Tagen, in denen man sich kaum noch traut gegen den vermeintlichen Mainstream auch in der eigenen Partei Position zu beziehen, sage ich aber auch: seid mutig und vertretet die Privilegierung der Ehe von Mann und Frau. Lassen wir uns nicht einreden, dass es in dieser Debatte „gut“ und „böse“ gibt. Es diskriminiert niemanden, wenn man die Öffnung der Ehe ablehnt. Das Grundsatz- und Wahlprogramm der CDU grenzt in seiner jetzigen Formulierung niemanden aus. Chancengleichheit ist nicht Ergebnisgleichheit. Und man muss auch sagen dürfen, dass die Öffnung der Ehe die Volladoption für gleichgeschlechtliche Paare nach sich ziehen wird. Und dass wir dann ganz sicher auch wieder über die Leihmutterschaft diskutieren werden. Sagen wir den Menschen, es ändert sich sehr wohl etwas! Toleranz ist nicht verhandelbar. Gut, wenn gleichgeschlechtliche Partner dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen wollen. Deshalb darf das Modell Vater, Mutter und Kinder immer noch unser gesellschaftliches Idealbild sein, ebenso wie die Privilegierung der Verbindung von Mann und Frau, weil sie die einzige ist, die neues Leben auf natürliche Weise hervorbringt. Ganz so, wie der freiheitlich demokratische Grundsatz, dass man Ungleiches auch ungleich behandeln darf, im Sinne der Gerechtigkeit sogar auch muss. Uns leitet und eint der Gedanke, dass wir alle einzigartig und unterschiedlich aber dennoch gleich wertvoll sind. Wir sind in der CDU für gleiche Chancen, finden das gegliederte Schulsystem am besten, dass sich Leistung lohnen, Inklusion mit Augenmaß erfolgen soll, unterstützen Unternehmertum und akzeptieren Ergebnisungleichheit,  weil wir anerkennen, dass unterschiedliche Voraussetzungen auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Warum halten wir das bei dem Thema Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft nicht aus? Aber auch bei anderen Themen werden wir uns einbringen. Darauf freue ich mich sehr.“